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Deutsche Gesellschaft für Öffentliches Gesundheitswesen


9.11.2023

Fachgesellschaft fordert Kooperationen von Universitäten und Gesundheitsämtern und regt Aufbau von Lehr-Gesundheitsämtern an

Die Arbeit im Öffentlichem Gesundheitsdienst (ÖGD) soll sich künftig noch stärker auf wissenschaftliche Daten und Leitlinien stützen. Das hat die Deutsche Gesellschaft für Öffentliches Gesundheitswesen (DGÖG) nach einem gemeinsamen Fachsymposium am 03. November mit der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen (AÖGW) in Düsseldorf bekannt gegeben.


An der Veranstaltung haben rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort und rund 170 online teilgenommen.

„Viele Daten werden bereits erhoben – auf kommunaler und auf überregionaler Ebene. Wichtig ist nun, daraus evidenzbasierte Handlungsempfehlungen und Leitlinien für die Arbeit der Gesundheitsämter vor Ort abzuleiten“, sagte die Vorsitzende der DGÖG, Dr. Susanne Pruskil.

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Dazu seien konkrete Strukturen nötig, in denen Vertreterinnen und Vertreter des ÖGD und aus den Hochschulen auf Augenhöhe zusammenarbeiten könnten. Gemeinsame Forschungsvorhaben und der Aufbau von sogenannten Lehr- und Forschungsgesundheitsämtern können laut der Verbandsvorsitzenden dafür hilfreich sein.
Pruskil begrüßte in diesem Zusammenhang den Aufbau von Lehrstühlen für den ÖGD an verschiedenen Hochschulen, beispielsweise in Dresden, Köln, Leipzig und Frankfurt.

Die Leiterin der Abteilung Öffentliche Gesundheit im Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Dr. Ute Teichert, begrüßte in ihrem Eingangsvortrag die Aktivitäten der DGÖG. „Der ÖGD benötigt evidenzbasierte Medizin und Leitlinien für die Arbeit vor Ort“, sagte sie. Dafür sollten alle Verbände und Institutionen im ÖGD ihre Kräfte bündeln und gemeinsam die entsprechenden Projekte und Forschungsvorhaben angehen, betonte die BMG-Abteilungsleiterin.

Laut dem Vorsitzenden des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Dr. Johannes Nießen, kann die zunehmende Wissenschaftsausrichtung des ÖGD auch die Nachwuchsgewinnung fördern. Wichtig sei, bei der Zusammenarbeit von Gesundheitsämtern und Hochschulen Projekte zu etablieren, die interessierte Nachwuchskräfte und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bearbeiten könnten, sagte er in Düsseldorf.

Die kommissarische Leiterin der AÖGW, Prof. Dr. Dagmar Starke, wies darauf hin, dass die Evidenzbasierung im ÖGD ein Schwerpunkt der Arbeit in der Akademie und bereits seit dem Jahr 2018 auch im Leitbild für den ÖGD verankert ist.

Nach vier Impulsvorträgen diskutierten Expertinnen und Experten aus den Bereichen evidenzbasierte Medizin, Leitlinienentwicklung, Sozialepidemiologie und Öffentliche Gesundheit in hybriden Workshops und einer abschließenden Paneldiskussion mit den rund 200 Teilnehmenden die Bedeutung und bessere Verankerung der Evidenz für die verschiedenen Fachrichtungen der Gesundheitsämter.


Die AÖGW hatte hierfür eine innovative Infrastruktur für die partizipative Beteiligung sowohl der Präsenz- als auch der Online-Beteiligten bereitgestellt.

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